Bald auch Märkte in Griechenland / Weiter Probleme in Deutschland
Aldi will sich mit einer weiteren Expansion im Ausland und neuen Vertriebskonzepten im Inland aus der Stagnation befreien. Das berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 20. Januar 2006). So will die Süd-Gruppe des zweigeteilten Discount-Imperiums Filialen in Griechenland eröffnen und denkt über Märkte in der Türkei nach. Aldi Nord erwägt, mittelfristig nach Russland zu gehen.
Das Geschäftsergebnis der etwa 2500 Aldi-Nord-Filialen 2004 war um gut 11 Prozent gesunken. Der Umsatz lag um rund 3 Prozent niedriger als 2003 – und das, obwohl Aldi Nord 2004 rund 40 neue Märkte eröffnete. Das errechnete manager magazin aus den Bilanzen der 35 Regionalgesellschaften, die Aldi Nord um die Jahreswende bei den zuständigen Amtsgerichten einreichte. Für Aldi Süd lagen Anfang Januar noch keine belastbaren Zahlen für 2004 vor. Nur wenige der 31 Aldi-Süd-Gesellschaften hatten bis dahin ihre Zahlen eingereicht.
Neues Wachstum verspricht sich die Gruppe von einer Art Online-Shop. Vorbild für das von den Konzernspitzen in Essen und Mülheim noch nicht abgesegnete Konzept ist der jüngste Verkauf eines Flachbildfernsehers. Die Kunden konnten das Gerät bei Aldi bestellen; geliefert wurde es von der Herstellerfirma Medion. Ähnliches plant Aldi für Großgeräte wie Waschmaschinen und Kühlschränke. Und, auch das wäre neu bei Aldi, die Citibank steht bereit, den Verkauf mit Ratenkrediten anzukurbeln.
2003 hatten die beiden Aldi-Gruppen gemeinsam etwa 21 Milliarden Euro Umsatz und ein Geschäftsergebnis von knapp 930 Millionen ausgewiesen. Aldi ist damit der mit Abstand größte Discounter in Deutschland. 2005 hat der Konzern gegenüber seinem wichtigsten Wettbewerber Lidl an Boden verloren. Aldi Nord steigerte den Umsatz zwar nach eigenen Angaben um etwa 2 Prozent. Lidl dagegen legte nach Schätzungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) bis Ende November um 11 Prozent zu.
Die von den Brüdern Theo und Karl Albrecht geführten Aldi-Gruppen zeigen sich unbeeindruckt. »National wie international ist kein Unternehmen erkennbar, das Aldi gefährlich werden könnte«, heißt es im Hause Albrecht: »Aldi entwickelt sich weiter nach vorne.«
Autor: Michael Freitag, Christian Rickens
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