Rahmenabkommen mit Turkmenistan und Pakistan bereits unterzeichnet / Verhandlungen mit den Ölkonzernen ExxonMobil und TotalFinaElf
Berlin, 13. September 2002 - Die afghanische Regierung unter Präsident Hamid Karzai plant, gemeinsam mit einem internationalen Ölkonzern eine Transit-Pipeline von den reichhaltigen Erdgasfeldern Turkmenistans quer durch Afghanistan bis in die pakistanische Hafenstadt Karatschi zu errichten. Das berichtet SPIEGEL ONLINE unter Berufung auf den afghanischen Minister für Wiederaufbau, Mohammed Amin Farhang, der während des Bürgerkrieges lange in Bochum lebte. "Das Pipeline-Projekt ist eine gemachte Sache", sagte Farhang wörtlich.
Der Minister bestätigte, dass Karzai und der turkmenische Staatschef Saparmuratd Nijasow sowie der Militärherrscher Pakistans, Pervez Musharraf, bereits am 29. Mai dieses Jahres in Islamabad ein entsprechendes Rahmenabkommen unterzeichnet haben. Über die konkrete Umsetzung werde bereits mit den Konzernen ExxonMobil und TotalFinaElf verhandelt, erklärte Farhang.
Auch Peter Tomsen, US-Sondergesandter in Afghanistan von 1989 bis 1992, bestätigte gegenüber SPIEGEL ONLINE, "dass die Pipeline kommen wird. Wir unterstützen das Vorhaben, weil wir es jetzt mit einer anerkannten Regierung zu tun haben".
Die US-Firma Unocal hatte das Pipeline-Projekt mit Unterstützung der damaligen US-Regierung bereits in den neunziger Jahren vorangetrieben und sogar mit einer Delegation der Taliban in Washington verhandelt. Dabei fungierte auch der heutige Präsident Karzai als Berater. Das Vorhaben wurde erst auf Eis gelegt, als die anti-amerikanischen Umtriebe der al-Qaida ruchbar wurden. Kritiker des US-Feldzuges in Afghanistan hatten daher behauptet, es gehe der amerikanischen Regierung dabei auch um Interessen der US-Ölindustrie, die einen sicheren Absatzweg für die kaspischen Öl- und Gasreserven jenseits von Russland und Iran suche.
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