Sybille Schmid-Sindram, die Ehefrau des Mobilcom-Gründers Gerhard Schmid, hat über ihre Firma Millenium GmbH den französischen Mobilcom-Großaktionär France Télécom (28 Prozent) auf Schadensersatz verklagt. Das meldet das manager magazin in seiner aktuellen Ausgabe (Erscheinungstermin: 19. Dezember 2003). Millenium klagt als frühere Aktionärin des Büdelsdorfer Mobilfunk-Providers.
Bisher ist beim Landgericht Kiel nur Klage für einen Teil der Aktien erhoben worden, im Endeffekt läuft das Verfahren, wie das Magazin berichtet, auf eine Forderung von insgesamt 4,8 Milliarden Euro hinaus. Die Summe setzt sich zusammen aus 1,3 Millarden Euro Schaden, den das Ehepaar Schmid aus dem Kursverlust seiner früheren Aktienpakete erlitten zu haben glaubt, und dem Betrag von 3,5 Milliarden Euro, den die Mobilcom AG nach Berechnung der Schmids durch angeblichen Vertragsbruch von France Télécom verloren hat.
France Télécom hatte sich im März 2000 an Mobilcom beteiligt und zugesagt, bis zu zehn Milliarden Euro in den Ausbau des Mobilcom-Netzes für die neue Mobilfunkgeneration UMTS zu stecken. Seit Herbst 2001 wollte France Télécom nicht mehr zu seiner Verpflichtung stehen. Mobilcom musste das UMTS-Projekt abbrechen und geriet an den Rand der Insolvenz. In einem Vergleich verpflichteten sich die Franzosen, 7,2 Milliarden Euro Schulden von Mobilcom zu übernehmen.
Zu wenig, sagen die Schmids nach Angaben von manager magazin. France Télécom sei verpflichtet, den vollen Schaden zu ersetzen, da Mobilcom als von France Télécom abhängiges Unternehmen anzusehen sei, auch wenn es keinen formellen Beherrschungsvertrag gebe. Ein Vergleich, so argumentieren die Schmids, hätte laut Aktiengesetz frühestens drei Jahre nach Eintritt des Schadens geschlossen werden dürfen.
Autor: Sören Jensen
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