"Was ist Heimat?" In seiner kommenden Ausgabe, die wegen Ostern bereits am Samstag erscheint, begibt sich das Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL auf Spurensuche in Deutschland. Autor Dirk Kurbjuweit über die Arbeit an der Titelgeschichte: "Der klassische Heimatbegriff sagt: Heimat ist schön, Heimat ist Dorf, ist Landschaft. Aber passt das noch zum Leben in der modernen, globalisierten Welt? Haidenkofen in der Oberpfalz ist zwar ein hübscher Ort mit einer rührigen Dorfgemeinschaft, aber er stirbt aus, so wie viele Dörfer in Deutschland. Heimat ist für die meisten Deutschen nicht mehr das Idyll, Heimat ist die große Stadt, auch wenn sie hässlich ist. Heimat ist für die Migranten eine Mischung aus deutschem Leben und dem Leben in ihren Herkunftsländern, Heimat ist für den Nomaden der Globalisierung eine Sehnsucht nach dem Zurückgelassenen oder das Smartphone, mit dessen Hilfe er sich in aller Welt auskennt. Heimat ist für manche Deutsche Deutschland, ohne dass sie Nationalisten sind. Und Heimat kann für die Generation Internet ein Chatroom mit Vertrauten sein. Und Heimat sind und bleiben die Menschen, nach denen man sich sehnt."
Um die Vielzahl der Vorstellungen von Heimat anschaulich zu machen, wird der SPIEGEL erstmals mit 14 unterschiedlichen Titeln erscheinen. Sie zeigen – als Ausklapper im Querformat – ausgewählte Ansichten und Momentaufnahmen von Städten, Regionen, Landschaften und Situationen, die vielfältige Heimat-Assoziationen wecken (können). Eine subjektive Mischung von Motiven, die den individuell geprägten Heimatbegriff widerspiegelt.
Die 14 Titelbilder
• Hallig Nordstrandischmoor, Schleswig-Holstein
• Ahlbeck auf Usedom, Mecklenburg-Vorpommern
• Elbstrand, Hamburg
• Wattenmeer bei Wangerooge, Niedersachsen
• Prenzlauer Berg, Berlin
• Die Ruhr bei Hattingen, Nordrhein-Westfalen
• Auf dem Main Tower, Frankfurt am Main
• Rheinsteig bei St. Goarshausen, Rheinland-Pfalz
• Elbwiesen, Dresden
• Heidelberg, Baden-Württemberg
• Niederaschau, Bayern
• Am Hallstätter See, Österreich
• Berner Oberland, Schweiz
(Die SPIEGEL-Ausgaben für Österreich und die Schweiz erscheinen mit einem jeweils eigenen Textteil)
• Auf der Zugspitze, Bayern
(Titel des digitalen SPIEGEL)
Der digitale SPIEGEL 15/2012
Die digitale Ausgabe des SPIEGEL wird am Karfreitag um 8 Uhr verfügbar sein und ergänzt die Titelgeschichte multimedial. Die Leser finden auf einer interaktiven Übersichtskarte alle 14 Titelbilder, zusätzlich zwei 360°-Panoramafotos. Mehrere Videos liefern zusätzliche Informationen: Dirk Kurbjuweit berichtet darin über seine Heimat, Aylin Selcuk, Gründerin des Vereins "Die deukische Generation", wird porträtiert, und der Künstler Julian Rosefeldt erläutert seinen Heimatbegriff. Ein Making-of-Film zeigt die Entstehung des ungewöhnlichen Titelbild-Projekts, und in einem Foto-Essay kommentiert der Fotograf Michael Trippel seine Bilder der Deutschland-Reise für die Heimat-Geschichte.
SPIEGEL ONLINE begleitet das SPIEGEL-Titelthema
SPIEGEL ONLINE wird die SPIEGEL-Titelgeschichte mit einem umfangreichen Programm begleiten. Auf www.spiegel.de sind ab Samstag Reportagen, Hintergrundberichte und Gastbeiträge zum Thema Heimat abrufbar. Leser können ihr schönstes Heimatfoto einreichen. SPIEGEL ONLINE zeigt dann eine Auswahl der besten Bilder.
SPIEGEL-Verlag
Kommunikation
Anja zum Hingst
Telefon: 040 3007-2320
E-Mail: Anja_zum_Hingst@spiegel.de
Hintergrund: Titelsplits beim Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL
41/1994 erschien mit einem Doppeltitelbild auf Vorder- und Rückseite
a) "Doch Machtwechsel? Macht im Griff" (Helmut Kohl und halber Adler)
b) "Griff zur Macht?" (Rudolf Scharping mit halben Adler)
33/2004 Titel "Prinzip Zufall. Die Wahrscheinlichkeit des Unwahrscheinlichen" erschien mit 8 Würfel-Motiven.
9/2005 mit zwei Alternativtiteln zur Biologie der Partnersuche: "Adams Frauen" und "Evas Männer".
44/2005 Die Ausgabe erschien mit zwei Titeln hintereinander. Der erste lautete "Die Welt des Mittelalters. Zwischen Himmel…" und das zweite dann "… und Hölle". Das Himmels-Titelbild ist in fröhlicher Optik gestaltet, das Hölle-Titelbild in düsteren Farben.
44/2006 erschien mit zwei Titelversionen: "Wer regiert Deutschland?" – Merkel und Müntefering als Don Quijote und Sancho Pansa in jeweils vertauschten Rollen.
45/2010 erschien mit zwei Titelversionen: "Einer für alles. Warum Frauen immer noch zu viel von Männern erwarten" (blaues Titelblatt) und "Eine für alles. Warum Männer immer noch zu viel von Frauen erwarten" (rosa Titelblatt).
04/2011 erschien mit zwei Titelbildern: "Ausgebrannt. Das überforderte Ich", in einer Version mit einer Frau in der Hocke, in der anderen Version mit einem Mann.
30/2011 erschien mit zwei Titelbildern: "Neustart. Wege aus der Burnout-Falle", in einer Version mit einer Frau in der Hocke, in der anderen Version mit einem Mann.