7 mal 5 Fragen Fünf Fragen an Thorben Petersen und Martin Ermrich

Die beiden Kollegen aus der IT sprechen darüber, dass ihr Arbeits­feld weniger technisch ist als von Vielen gedacht.

Martin, Du bist schon lange im Unter­nehmen. Welche Rolle spielt die IT heute in der SPIEGEL-Gruppe?

Martin Ermrich: Eigentlich kann man kaum von einer Rolle sprechen, die IT ist heute sehr breit auf­ge­stellt. Wir sind Projekt­leiter und begleiten Digi­tali­sierungs­prozesse, wir sind aber natürlich auch weiterhin Techniker, Netz­werker oder Entwickler.

Thorben, Du warst vier Jahre alt, als Martin beim SPIEGEL angefangen hat und bist 2017 bei uns gestartet. Wie ist Deine Perspektive?

Thorben Petersen: Wir in der IT haben natürlich immer schon agil gearbeitet, aber ich stelle fest, dass das jetzt auch auf andere Bereiche zu­trifft. Ent­wicklungs­zeiten und Produkt­lebens­zyklen werden immer kürzer und wir müssen oft schnell Lösungen liefern – wir bauen Systeme nicht mehr für 20 Jahre. Die IT berät ihre Kund:­innen – und das sind in unserem Fall unsere Kolleg:­innen. Mit vielen Neuerungen fordern wir, und manch­mal über­fordern wir viel­leicht auch hier und da. Aber so kommen wir gemein­sam vorwärts.

„Wir bauen Systeme nicht mehr für 20 Jahre.“

Wie drückt sich diese Berater­rolle konkret aus?

Thorben Petersen: Wir benötigen heute in vielen Projekten und Prozessen ein­fach viel mehr Fach­wissen, um gut helfen zu können. Gleich­zeitig merken wir, dass unsere Kolleg:­innen in den Fach­bereichen mehr technisches Wissen ent­wickeln. Technik gehört heute einfach zu jedem Projekt und Prozess dazu.

Martin Ermrich: Unsere Rolle hat sich in­so­weit stark geändert, dass wir immer mehr Berater sind. Früher war es oft so, dass wir zur Um­setzung dazu gerufen worden sind, wenn bereits alles entschieden war. Das ist heute nicht so, sondern wir sind von Anfang an dabei und in­zwischen ist es auch häufig so, dass wir das Projekt selbst leiten.

Thorben Petersen: So haben wir die Chance, besser mit anderen Bereichen zu­sammen­zu­arbeiten und neue Techno­logien aus­zu­probieren. Wir können Kolleg:­innen leichter für diese begeistern und gleich­zeitig Projekte schneller voranbringen.

Martin Ermrich: Das alles ist möglich, da viele „lang­weilige“ Arbeiten auto­mati­siert wurden – so haben wir mehr Zeit für die spannenden Themen.

Was fasziniert Euch an Eurem Job besonders und was reizt Euch an der Arbeit beim SPIEGEL?

Thorben Petersen: Ich kann mich total mit dem SPIEGEL und den Produkten iden­ti­fi­zieren. Auch nach fünf Jahren ist es nicht so, dass mich der SPIEGEL lang­weilt oder ich die Push-Nach­richten nicht mehr ertragen kann. Ein Kollege hat mal gesagt, unser Produkt ist Wissen, das finde ich richtig toll, da stehe ich komplett hinter.
Und mir gefällt die Kultur hier im Haus – ins­besondere in unserer IT-Abteilung. Wir versuchen eigent­lich immer gemein­sam Lösungen zu finden. Hier wird die Lust auf Neues gefördert. Wir haben viele Frei­heiten, um uns aus­zu­probieren, uns zu ver­wirklichen und unsere Ideen umzusetzen.

Martin Ermrich: Mir gefällt speziell die Zusammen­arbeit mit anderen im Haus, das Kennen­lernen anderer Bereiche und deren Arbeits­prozesse – der­zeit bei­spiels­weise die enge Zu­sammen­arbeit mit SPIEGEL TV oder mit der Personal­abteilung.

Was sollten neue Kolleg:­innen mit­bringen, die darüber nach­denken, in der IT ein­zu­steigen?

Thorben Petersen: Eben weil die IT sich im Moment stark ändert, öffnet die Rolle sich spürbar. Wir stellen fest, dass immer mehr Bewerber:­innen neue, andere, abweichende Lebens­läufe haben. Es sind viele so­genannte Quer­ein­steiger dabei, die aus anderen Fach­bereichen wie Jura, Sprach­wissen­schaften oder Kommunikations­design kommen. Und das ist gut – wir wollen auch fach­fremde Personen aus­drücklich ermutigen, zu uns ins Team zu kommen.

Martin Ermrich: Ich treffe immer noch Leute, die sich nicht für IT inter­essieren oder meinen, sie seien nicht geeignet, weil es zu technisch ist – das stimmt in­zwischen ein­fach nicht mehr – denen sage ich gern: Interessiert Euch für IT!

Das Interview haben wir im Sommer 2022 geführt.