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manager magazin 9/2017: Otto Bock leidet unter dem aufwendigen Lebensstil seines Eigentümers

Hans Georg Näder entnimmt Medizintechnikonzern fünf Jahre lang mehr Geld, als Gewinn anfällt / Investor EQT soll Firma aufpäppeln

Der Medizintechnikkonzern Otto Bock leidet unter dem kostspieligen Lebensstil seines Inhabers Hans Georg Näder. Der geschäftsführende Gesellschafter entnahm seinem Unternehmen zwischen 2011 und 2015 rund 292 Millionen Euro, obwohl in dieser Zeit lediglich 171 Millionen Euro an Gewinn nach Steuern anfielen, berichtet das manager magazin in seiner September-Ausgabe, die am 25. August erscheint. Mithin sei die Eigenkapitalquote von 50 auf 24 Prozent gefallen. Näder steckt das Geld unter anderem in teure Kunstwerke, luxuriöse Segeljachten und große Anwesen – wie das 24 000 Quadratmeter umfassende Areal der ehemaligen Bötzow-Brauerei in Berlin.

Um die knappen Kassen wieder aufzufüllen, verkaufte Näder vor Kurzem an die Beteiligungsgesellschaft EQT 20 Prozent der Anteile an der Tochter HealthCare, in der das Geschäft mit Medizintechnik gebündelt ist. Die Geschäfte des Weltmarktführers für Prothesen verliefen zuletzt ernüchternd. Zwar schaffte die Otto Bock Holding 2016 das Umsatzziel von 1,1 Milliarden Euro, doch der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schrumpfte. Die Nettoverschuldung schoss um mehr als ein Drittel nach oben – auf 647 Millionen Euro. Die Investitionen, die 2014 noch 124 Millionen Euro betragen hatten, sanken auf 85 Millionen Euro.

Autorin: Ursula Schwarzer
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