Georg Baron von Ullmann (61), einstmals Aufsichtsratschef und Teilhaber des Bankhauses Sal. Oppenheim, hat Mietschulden von mehr als einer Million Euro bei seinem Ex-Geschäftspartner Josef Esch (58). Das berichtet manager magazin in seiner neuesten Ausgabe, die am 24. Juli erscheint.
Von Ullmann hat den Mietvertrag für die Villa in Köln-Marienburg, die er bewohnt, zum Jahresende 2013 gekündigt, sei aber weder ausgezogen noch zahle er die Miete, teilte Esch mit. Das Anwesen gehört einer Gesellschaft von Esch. Nun hat der Immobilienexperte aus Troisdorf eine Räumungsklage gegen den Baron angestrengt, wie Esch auf Anfrage mitteilte. Der Anwalt von Ullmanns wollte sich nicht äußern.
Früher waren die Kontrahenten enge Partner. Esch hatte mit Sal. Oppenheim mehr als 60 Immobilienfonds für Hochvermögende aufgelegt.
Anfang Juli war am Landgericht Köln der Strafprozess gegen vier ehemalige Chefs von Sal. Oppenheim nach 128 Verhandlungstagen mit Schuldsprüchen zu Ende gegangen. Die einstmals persönlich haftenden Gesellschafter Matthias Graf von Krockow (66), Christopher Freiherr von Oppenheim (49) und Dieter Pfundt (62) wurden zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt. Ihr Ex-Kollege, der damalige Risikochef Friedrich Carl Janssen (71), soll sogar für zwei Jahre und zehn Monate in Haft. Esch kam als Einziger nur mit einer Geldstrafe davon.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Janssen, Pfundt und die Staatsanwaltschaft haben Revision angekündigt.
Von Ullmann ist die Anklagebank bisher erspart geblieben, obwohl er als Aufsichtsratschef das Wirken seiner vier Ex-Kollegen hatte überwachen sollen. Die Eigner von Sal. Oppenheim mussten ihr Geldhaus 2009 in höchster Not an die Deutsche Bank verkaufen.
Autor: Christoph Neßhöver
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