Der Chef des britischen Hedgefonds TCI, Christopher Hohn, erwägt eine Klage gegen das Bundesland Niedersachsen. Die Landesvertreter im Volkswagen-Aufsichtsrat stimmten auch über VW-Werke zum Beispiel in Emden, Hannover oder Wolfsburg ab, sagte Hohn dem manager magazin (Erscheinungstermin: 27. Mai). Das sei ein klarer Interessenkonflikt. TCI prüfe das gerade juristisch, sagte Hohn. „Gegebenenfalls werden wir klagen.“
TCI hält nach eigenen Angaben Volkswagen-Vorzugsaktien im Wert von rund 1,2 Milliarden Euro. Der Kurs der VW-Aktien lasse sich leicht verdoppeln, sagte Hohn dem manager magazin in dem Interview. Dazu müssten vor allem die lähmenden Machtkämpfe im Aufsichtsrat aufhören. Der Konzern benötige ein komplett neues Governance-System. Am besten für das Unternehmen sei eine Fusion Volkswagens mit Großaktionär Porsche SE, sagte Hohn. Das bringe klarere Strukturen, erläuterte der TCI-Chef. „Volkswagen würde entschlackt; eine ganze Entscheidungsebene fiele weg.“
Insbesondere kritisierte Christopher Hohn die Rolle der niedersächsischen Landesregierung. Das Land müsse Einfluss abgeben. Falls Ministerpräsident Stephan Weil das nicht einsehe, müsse die Bundesregierung Druck ausüben. „Frau Merkel kann nicht wollen, dass Deutschlands größtes Unternehmen auf der Kippe steht.“
Autor: Michael Freitag
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