manager magazin

manager magazin 5/2017: Kunstmarkt: „Die Spekulationsblase ist geplatzt“

mm-Kunstindex von Ökonom Roman Kräussl zeigt Preissturz bei Nachkriegskunst – Stars wie Bacon, Rothko und Lichtenstein brechen um mehr als 20 Prozent ein

Die Preise für Nachkriegs- und Gegenwartskunst sind 2016 um 21 Prozent gefallen. Das zeigt der mm-Kunstindex, den der Ökonom Roman Kräussl von der Luxembourg School of Finance exklusiv für das neue manager magazin erstellt hat (Erscheinungstermin: 28. April). „2016 war das Jahre des Kunst-Crashs“, sagt Kräussl, der auch an der Stanford University lehrtforscht. Die Auktionsumsätze mit Nachkriegs- und Gegenwartskunst brachen sogar um 29 Prozent ein. Der durchschnittliche Preis pro versteigertem Werk stürzte von 160 000 Dollar auf knapp 108 000 Dollar. Selbst die Werke von Nachkriegsstars wie Francis Bacon, Mark Rothko und Roy Lichtenstein verbilligten sich um mehr als 20 Prozent. Die Preise für andere Kunstmarktsegmente von Impressionisten und Moderne bis zu den Alten Meistern sanken ebenfalls deutlich.

„Die Spekulationsblase ist geplatzt“, sagt Kräussl. Von 2009 bis 2015 hatten sich die Preise für Nachkriegskunst mehr als verdoppelt und waren weit über ihren langfristigen Trendwert geklettert. Ende 2016Jetzt liegenagen sie nun nur noch leicht über dem kritischen Wert, der eine spekulative Übertreibung anzeigt. 2017 spreche daher vieles für eine leichte Erholung der Preise und Umsätze schon bei den wichtigen New Yorker Auktionen Mitte Mai, so der Experte für Aalternative Investments.

Ökonom Kräussl hat die weltweit umfangreichsten Preisindizes für den Kunstmarkt entwickelt. Als Grundlage dienen alle öffentlich verfügbaren Daten der mehr als 700 wichtigsten Auktionshäuser, insgesamt über fünf Millionen Verkäufe. Der häufig zitierte Index von Mei Moses erfasst dagegen gerade einmal gut 30 000 Daten. Das Berechnungsverfahren für den mm-Kunstindex wurde in wissenschaftlichen Zeitschriften wie der „Review of Financial Studies“m und dem „Journal of Empirical Finance“ veröffentlicht. Andere Kunstmarktreports enthalten kaum Preisangaben und beruhen teils auf nicht überprüfbaren Angaben von Galeristen.

Autor des mm-Kunstindex: Roman Kräussl
E-Mail: roman.kraussl@uni.lu

Ansprechpartner manager magazin: Mark Böschen
Telefon: 0151 4260 7425

manager magazin
Chefredaktion
Kirsten Krokowski
Telefon: 040 308005-83
E-Mail: kirsten.krokowski@manager-magazin.de

Weitere Pressemeldungen

„Nazijäger – Reise in die Finsternis“ ist als einzige deutsche Produktion in der Kategorie „Documentary“ nominiert.
Mehr lesen
manager+
Mit dem Abonnement manager+ Business bietet die SPIEGEL-Gruppe Unternehmen erstmals ein direkt buchbares Digitalangebot mit attraktiver…
Mehr lesen