Kanzleramtsminister Peter Altmaier hat die deutsche Autoindustrie dazu aufgefordert, eine Batteriefabrik für Elektroautos zu errichten. „Der Staat kann nur den Rahmen setzen. Die Batteriefabrik müssen indes schon die Unternehmen bauen“, sagte der CDU-Politiker im Interview mit dem manager magazin (Erscheinungstermin: 18. November). Der Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte Bedenken um die Zukunft der Automobilindustrie: „Wenn am Ende 60 Prozent der Wertschöpfung digital sind und 20 Prozent auf die Batterie entfallen, nützt es uns gar nichts, wenn wir 80 Prozent der Oberklasseautos bauen, aber nur noch 20 Prozent der Wertschöpfung im eigenen Land haben.
Insgesamt, so Altmaier weiter, sollten die deutschen Unternehmen mehr Einsatz beim Thema Digitalisierung zeigen: „Es gibt dort noch viele, die sich vor Veränderung, vor dem Unbekannten fürchten“, sagte der CDU-Politiker im Interview mit dem manager magazin. „Wir brauchen eine Bewusstseinsänderung.“ Andernfalls drohe Deutschland bei Zukunftstechnologien von anderen Nationen abgehängt zu werden. „Noch haben wir Deutschen die Chance, ganz vorn mit dabei zu sein. In vier bis fünf Jahren sind die Anteile verteilt.“
Der Minister lobte die Anstrengungen der Autobauer bei der Entwicklung des autonomen Fahrens: „Die Amerikaner sind dabei, das Auto intelligent zu machen. wir Deutschen haben den Ehrgeiz, auch die Straße intelligent zu machen. Diese Strategie ist wesentlich besser als das, was Google vorhat.“ Allerdings mahnte er auch hier mehr Tempo an: „Die Frage ist, ob wir schnell genug damit sind und sich nicht in der Zwischenzeit der US-Standard durchsetzt.“
Autor: Claus Gorgs
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