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Interesse an Springer Science

Bertelsmann-Chef Thomas Rabe über die Strategiewende des Konzerns

In einem Interview mit dem manager magazin (Erscheinungstermin: 20. April) äußert sich Thomas Rabe (46), der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, erstmals über die Gründe des im März angekündigten Strategiewechsels. Der Medienkonzern (u. a. RTL, Gruner+Jahr) will sich für Investoren öffnen und schließt auch einen Börsengang nicht mehr aus. Rabe bestreitet, dass die in den vergangenen Jahren verfolgte Bertelsmann-Politik eines unternehmerischen Alleingangs gescheitert sei: "Nein, das Unternehmen hatte nicht die falsche Strategie." Bertelsmann sei jedoch "nicht in dem Maße" gewachsen, "wie wir es uns vorstellen".

Vor sechs Jahren hatte die Eigentümerfamilie Mohn den Minderheitsanteil des Gesellschafters Albert Frère (GBL) für 4,5 Milliarden Euro zurückgekauft, um einen Börsengang zu verhindern. Rabe verteidigt diesen Schritt im Interview mit den Worten: "Ein Börsengang wäre 2006 von GBL durchgeführt worden, nicht in unserer Regie. Außerdem wäre ein solcher Schritt damals nur in der Rechtsform der Aktiengesellschaft möglich gewesen und nicht in der jetzt angedachten Rechtsform SE & Co KGaA."

Über den Einstieg eines Investors soll voraussichtlich im Laufe des Sommers ein Beschluss gefasst werden: "Wir haben im August eine Strategieklausur und im September ein Managementmeeting", sagte Rabe. Er werde "in den nächsten Monaten keine Gespräche mit Investoren führen". Weiter sagte er: "Sollten wir Investoren aufnehmen wollen, dann sicher solche, die nicht die Quartals-, sondern die langfristige Entwicklung von Bertelsmann im Blick haben."

Rabe will vor allem die Geschäfte in den Sparten Musikrechte, Bildung und Informationsdienstleistungen ausbauen. Die Frage, ob der Heidelberger Wissenschaftsverlag Springer Science + Business Media ein denkbares Akquiseziel sei, wird von ihm bejaht: "Dazu gehört auch Springer Science." Man befasse sich allerdings mit verschiedenen "Investitionsoptionen", eine "Festlegung auf bestimmte Unternehmen gibt es nicht".

Autor: Klaus Boldt
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