Die Münchener HypoVereinsbank (HVB) steht infolge der Krise ihres
Mutterinstituts Unicredit unter verschärfter Beobachtung der deutschen
Finanzaufsicht Bafin. Sowohl beim Eigenkapital als auch bei der Liquidität der
Bank hat die Aufsichtsbehörde Restriktionen erlassen. Das meldet das aktuelle
manager magazin (Erscheinungstermin: 23. Dezember).
Der Vorstand der HVB musste sich gegenüber der Bafin verpflichten, das
Eigenkapital der HVB (oder Teile davon) auf keinen Fall in die Mailänder
Konzernzentrale zu transferieren. Ursprünglich hatten die Bankenaufseher
erwogen, um das Eigenkapital der Münchener Bank einen Schutzschild zu errichten
(„Ringfence”). Nachdem sich die HVB-Spitze verpflichtete, das Kapital nicht
anzurühren, sahen die Aufseher davon ab. Die HVB verfügt nach dem
konzerninternen Verkauf ihrer österreichischen Tochter Bank Austria an das
Mutterhaus über eine stattliche Kernkapitalquote von knapp 17 Prozent.
Unicredit hingegen kommt aktuell nur auf gut 8 Prozent – zu wenig, um die
Risiken aus den fast 40 Milliarden Euro an italienischen Staatsanleihen in den
Büchern der Bank abzufedern. Der Konzern plant deswegen im nächsten Frühjahr
trotz des schwierigen Umfelds an den Finanzmärkten eine Kapitalerhöhung.
Auch die Möglichkeiten der HVB-Manager, ihrem Mutterhaus über die Vergabe von
Krediten Liquidität zuzuführen, hat die Bafin eingeschränkt. Die HVB darf
Unicredit nur noch zu Bedingungen Geld leihen, die sie auch bei fremden
Instituten zur Anwendung bringen würde. Zudem müssen die Italiener Sicherheiten
vorlegen, was ihnen aber offenbar schwerfällt. Die Qualität der angebotenen
Papiere, so ein deutscher Finanzaufseher gegenüber manager magazin, sei
„diskutabel”.
Autor: Ulric Papendick
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