Die Eigentümer des Berliner Hotels „Adlon" haben mehr als die Hälfte ihres Kapitals verloren. Dies berichtet manager magazin in seiner jüngsten Ausgabe (Erscheinungstermin: 18. Januar). Das 5-Sterne-Haus gehört dem Fundus Fonds Nr. 31, dessen Chef der umstrittene Immobilienunternehmer Anno August Jagdfeld ist. Aus der Fundus-Bilanz für 2011, die manager magazin vorliegt, geht hervor, dass Fundus einen Verlustvortrag von 126 Millionen Euro aufgehäuft hat - bei einem gezeichneten Eigenkapital von 222 Millionen Euro. Am Zweitmarkt notieren die Fonds-Anteile nur noch mit einem Viertel ihres ursprünglichen Wertes. „Der Fonds wird von Jagdfeld ausgeplündert, so gut es nur geht", klagt Dieter Schurig, Hotelfachmann und Adlon-Teilhaber. „Uns droht der Totalausfall unseres Kapitals."
Auch beim Berliner Quartier 206 spitzt sich die Situation zu. Die 27 000-Quadratmeter-Immobilie an der Friedrichstraße, in der Boutiquen und eine Privatklinik untergebracht sind, hat die Jagdfeld-Familie privat finanziert. Allerdings kann die Sippe seit Frühjahr 2010 das 145-Millionen-Euro-Darlehen nicht mehr bedienen - was Jagdfeld bestreitet. Gleichwohl steht das Haus seit August 2011 unter der Zwangsverwaltung von Rüdiger Wienberg (Kanzlei HWW Wienberg Wilhelm). Wienberg versucht inzwischen, den Jagdfeld-Clan aus dem Quartier hinauszuklagen. Einer der Gründe: Einen Gutteil der Fläche im Quartier 206 haben Mitglieder der Sippe gepachtet, sie zahlen aber seit Frühjahr 2010 keine Mieten und Nebenkosten mehr. Dies geht aus einem Gutachten hervor, das die Ratingagentur Moody's im vergangenen November über den verbrieften 145-Millionen-Euro-Kredit erstellte. Jagdfeld bestreitet die Angaben. Moody's taxiert den Wert des Quartiers 206 auf nur noch 35 Millionen Euro.
Autorin: Ursula Schwarzer
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