Die Nominierung der Bilanzexpertin Elke König als neue Präsidentin der
deutschen Finanzaufsichtsbehörde Bafin stößt in Regierungskreisen auf
Widerstand. Eine Reihe hochrangiger Berliner Ministerieller und Spitzenbeamter
hat sich intern gegen die Berufung Königs ausgesprochen. Das berichtet das
aktuelle manager magazin (Erscheinungsdatum: 21. Oktober).
Die Opponenten werfen der früheren Versicherungsmanagerin unter anderem vor,
dass es in ihrer Amtszeit als Finanzvorstand der Hannover Rück zu
Auseinandersetzungen mit der Bafin gekommen sei. So habe die Behörde mehrfach
moniert, dass der Versicherungskonzern erlittene Verluste über einen längeren
Zeitraum strecken wollte. Die Aufseher hätten deshalb in Zweifel gestellt, ob
die Hannover Rück ihre Rechnungslegung transparent genug gestalte. König, die
heute dem Londoner Bilanzierungsgremium IASB angehört, sei deshalb auch ermahnt
worden.
Mehrere Spitzenbeamte, darunter der designierte Staatssekretär Thomas Steffen,
machen sich für einen alternativen Kandidaten stark. Nach ihrem Vorschlag soll
Michael Sell, Exekutivdirektor für die Innenverwaltung der Bafin, die Leitung
der Behörde übernehmen.
Autor: Ulric Papendick
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