Unsere Verantwortung als Medienunternehmen

Unabhängiger Journalismus
Der SPIEGEL hat den Anspruch, die Welt verständlich zu machen. Er will Missstände aufdecken, Nachrichten setzen und für Kontext sorgen. Mit seiner Berichterstattung wirkt er in die Gesellschaft hinein und hilft seinen Leserinnen und Lesern dabei, sich ein klares Bild von den Geschehnissen zu machen. Gerade in einer Zeit, in der die Wahrhaftigkeit von Medien in Zweifel gezogen wird, sind wir uns unserer Verantwortung als unabhängiger Instanz bewusst. Glaubwürdigkeit ist unser größtes Gut.
Die SPIEGEL-Standards – unsere Qualitätskontrolle
Von jeher überprüfen die Redakteurinnen und Redakteure des SPIEGEL vor der Veröffentlichung sorgfältig die Richtigkeit ihrer Texte. Darüber hinaus beschäftigt der SPIEGEL eine eigene Dokumentationsabteilung mit mehr als 80 Expertinnen und Experten, deren Aufgabe es ist, sämtliche Tatsachenbehauptungen noch einmal unabhängig von der Redaktion zu verifizieren. Diese intensive Qualitätssicherung gehört zum Markenkern des SPIEGEL.
Umso mehr war es ein Schock, als wir im Dezember 2018 herausfanden, dass der SPIEGEL mit Claas Relotius einem Betrüger aufgesessen war, bei dem all unsere Sicherungsmechanismen versagt hatten. Der SPIEGEL hat den Betrugsfall damals unter anderem in Form einer Titelgeschichte publik gemacht und eine unabhängige Kommission eingesetzt, die klären sollte, wie es zu den Fälschungen kommen konnte. Den Abschlussbericht der Kommission haben wir im Mai 2019 veröffentlicht.
Um einen zweiten Fall Relotius zu verhindern, haben wir unsere journalistischen Standards für Recherche, Erzählung und Verifikation überarbeitet und in einem verbindlichen Leitfaden, den SPIEGEL-Standards, zusammengefasst. Wir richteten außerdem eine Ombudsstelle ein, die auch anonyme Hinweise auf Unregelmäßigkeiten entgegennimmt und diesen nachgeht.
Ausbildung des journalistischen Nachwuchses
Der SPIEGEL engagiert sich in der Ausbildung junger Journalistinnen und Journalisten. So ist die SPIEGEL-Gruppe neben Gruner + Jahr und der „Zeit“ eines von drei Verlagshäusern, die die Henri-Nannen-Schule tragen. Gelehrt wird die gesamte Bandbreite journalistischen Handwerks. SPIEGEL-Redakteurinnen und -Redakteure sind direkt als Trainer in der Schule vor Ort. Während ihrer Praktika lernen Schülerinnen und Schüler der Henri-Nannen-Schule auch in unserer Redaktion das Tagesgeschäft und die journalistischen Qualitätsstandards kennen.
Auch die Ausbildung verantwortungsbewusster Medienmacher:innen unterstützt die SPIEGEL-Gruppe, indem sie zwei weitere Hamburger Bildungsinstitutionen mitfinanziert: die Hamburg Media School und die Akademie für Publizistik.
SPIEGEL Ed – Förderung der Medienkompetenz
Im November 2019 hat die SPIEGEL-Gruppe das gemeinnützige Bildungsangebot SPIEGEL Ed ins Leben gerufen. Es hat das Ziel, jungen Menschen das Rüstzeug an die Hand zu geben, aus der Vielzahl medialer Angebote die vertrauenswürdigen auszusuchen und in der Flut der Informationen eine eigene Perspektive zu entwickeln. Das Angebot richtet sich deutschlandweit an Lehrkräfte sowie an Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 8. Es umfasst neben frei zugänglichen Lernmaterialien und Erklärvideos, die kostenlos auf der Plattform www.spiegel-ed.de zur Verfügung stehen, auch Workshops für Schulklassen mit SPIEGEL-Journalistinnen und -Journalisten. Wir möchten unser Angebot gemeinsam mit Partnern aus dem Bildungsbereich stetig weiterentwickeln.
Social Design Award
Unsere Gesellschaft driftet immer mehr auseinander, die soziale Ungleichheit nimmt zu. Doch es gibt Menschen, die mit ihrem Engagement den Zusammenhalt fördern, die ehrenamtlich andere unterstützen. Für den Social Design Award, den SPIEGEL WISSEN seit einigen Jahren verleiht, werden die besten Vorschläge für ein besseres Miteinander in unserer Gesellschaft gesucht.